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Einmal Rio und zurück - Die Erfurterin Trixi Worrack startet bei Olympia zweimal

Die 39. Internationale Thüringenrundfahrt der Frauen war für die vierfache Mannschafts-Weltmeisterin Trixi Worrack vom deutschen Team Canyon SRAM Racing die Generalprobe vor ihren zwei Starts beim Straßenrennen und dem Einzelzeitfahren bei ihren vierten Olympischen Spielen in Brasilien. Nach ihrem schweren Sturz im März in Italien mit einer Notoperation und dem Verlust einer Niere, war das für die 34-Jährige erst ihr drittes Rennen. Unsere Zeitung sprach mit der nur 1,60 m großen und 50 Kilo schweren Profisportlerin darüber,

Trixi Worrack
Trixi Worrack

Wie lief es bei der Thüringenrundfahrt bei Ihnen?
Ich bin in die Rundfahrt gestartet um zu testen, ob ich mit einer fehlenden Niere überhaupt sieben Tage am Stück fahren kann. Dabei fielen mir die ersten Tage, wegen meiner fehlenden Trainings- und Rennkilometer, schwer. Ab dem vierten Tag konnte ich dann mit der Weltklasse vorn mitfahren und habe mich auch nach jeder Etappe gut erholt.

Und bei der Etappe „Rund um Erfurt“?
Die war sehr schnell, wobei sich die Favoritinnen erst mal beschnuppert haben. Bei der Finalrunde durch die Arnstädter Hohle im Steiger zerriss das fast geschlossene Feld, aber das hatte ich schon vorher erwartet.

Hatten sie sonst Probleme bei der Thüringen-Tour?
Na ja. Alle Teilnehmer waren in Legefeld bei Weimar untergebracht. Da gab es tägliche Transfers zu und von den Etappen. Abends kam ich dann nach der Ankunft im Hotel, der Massage, dem Essen und der Mannschaftsbesprechung meist er sehr spät ins Bett. Aber das ist bei allen Rundfahrten so stressig. Schlimmer ist es, wenn man nach jeder Etappe in ein anderes Hotel ziehen muß.

Wann fliegen sie nach Rio?
Das geschieht am 31. Juli mit einer Chartermaschine und vielen anderen Deutschen Olympiateilnehmern. Der Flug dauert etwa 12 Stunden und ist zum Glück nachts, wobei man vielleicht etwas Schlafen kann.

Haben Sie noch einen Start vor dem Abflug?
Nein. Ich mache jetzt mal zwei Tage Pause, will meine Eltern in Dissen(Spreewald) besuchen und muss noch Rennmaterial von meinem Team für Rio in Leipzig abholen, ehe ich noch vier Tage um Erfurt und in dem Thüringer Wald jeweils drei- bis fünf Stunden auf der Straße trainiere.

Kennen Sie die Olympia-Kurse?
Ja. Ich bin letzten Oktober nach der Weltmeisterschaft in den USA in Rio gewesen und habe mir die Strecken angeschaut. Das Einzelzeitfahren über etwa 30 Kilometer ist mit zwei schweren Anstiegen gewürzt. Auch bei dem Straßenrennen auf einer 140 km-Runde geht es ständig rauf und runter, so dass wir ein sehr schweres Rennen erwarten.

Haben Sie sich bei Olympia persönliche Ziele gesetzt?
Nein. Dazu war die Vorbereitungszeit nach meinem schweren Sturz zu kurz. Im März und April war noch gar nicht an eine Olympiateilnahme zu denken. Wir sind vier deutsche Frauen am Start und werde versuchen die Beste zu unterstützen, dass sie im Ergebnis möglichst weit vorn landet.

Folgt danach der verdiente Urlaub?
Leider nein. Schon am 18. August fahre ich zwei Rennen in Schweden, anschließend folgen noch Starts in Holland, Belgien und Italien.

 

25.07.2016 / Volker Brix
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