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Das könnte meine letzte Saison werden

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Volker Brix
Die Erfurter Profiradsportlerin Trixi Worrack denkt über das Ende ihrer Karriere nach und
möchte als Trainerin weitermachen.
 
Mit fünf Weltmeistertrikots im Mannschaftszeitfahren auf der Straße, 21 ununterbrochenen
Starts bei Weltmeisterschaften und vier Teilnahmen an Olympischen Spielen ist Trixi
Worrack die erfolgreichste Radsportlerin in Deutschland. Derzeit trainiert sie in und um
Erfurt und weiß, wie alle anderen Sportler nicht, wann und wo es für sie nach der Corona-
Krise wieder Wettkämpfe geben wird.
 
Unsere Zeitung sprach mit der 38-Jährigen.

Wie lief die vorjährige Saison, die erste für Ihr amerikanisches Team Trek Segafredo, was gab es für Erfolge und Probleme für Sie?

Das war für mich ein ganz schlechtes Jahr mit vielen Stürzen. Bereits im Februar bin ich in Spanien mit einem Schlüsselbeinbruch schwer gestürzt und bin operiert worden. Bereits im Februar bin ich in Spanien mit einem Schlüsselbeinbruch schwer gestürzt und bin operiert worden. Nach vier  Wochen Pause habe ich die belgischen Klassiker wie Flandernrundfahrt oder Gent-Wevelgem gut gefahren. Im Mai wurde ich bei der Thüringen-Rundfahrt von hinten umgefahren, wurde verletzt und musste wieder pausieren. Auch bei der Ovotour durch Großbritannien geriet ich in einen Massensturz und wurde im Gesicht genäht. Nach dem Giro in Italien gewann ich mit meinem Team das Mannschaftszeitfahren in Schweden, einem Worldtourrennen.

War dann lange Saisonpause?

Wegen der vielen Stürze habe ich im Winter nur mal zwei Wochen das Rad stehen gelassen und bin dafür viel gelaufen und habe Kraft trainiert. Dann habe ich mit Beginn diesen Jahres auf Mallorca und Sizilien trainiert, bevor ich dann drei Wochen zum Trainieren und Rennen in Australien war.

Mit Erfolg?

Ja ich habe unsere Kapitänin Roth Winder(USA) bei einem Vieretappenrennen zu Gesamtsieger verholfen und habe mein bisher letztes Rennen dann am 1. März in Belgien bestritten.

Nun leiden auch Sie unter dem Sportverbot wegen der Coronakrise. Wie kommt man als Profisportler damit zurecht?

Das ist schon sehr schwierig, da niemand weiß, wie unser Leben in den nächsten Wochen weitergeht. Ich bin jetzt zu Hause in Erfurt und absolviere mein Trainingsprogramm ohne so recht zu wissen wofür.

Sie sind nun 38 Jahre alt und in ihrer 17. Profisaison. Wie lange wollen Sie sich die jährlich etwa 22 000 Kilometer auf dem Rad im Training und Rennen noch antun?

Eigentlich wollte ich Ende des Jahres meine Laufbahn beenden. Da aber die Olympischen Spiele auf nächstes Jahr verschoben wurden, könnte es sein, dass ich noch ein Jahr dranhänge. Das wären dann meine fünften Spiele falls ich nominiert würde, vielleicht auch ein kleiner Rekord.

Was könnten Sie sich nach Ihrer aktiven Zeit beruflich vorstellen?

Mit meiner reichhaltigen Erfahrung würde ich gern als Trainerin arbeiten. Dazu habe ich auch schon einige Gespräche geführt. Bei einem Angebot als Trainerin würde ich mein Rad sofort in die Ecke stellen.

Würden Sie als gebürtige Spreewäldnerin auch künftig in Erfurt wohnen bleiben?

Ja, auf alle Fälle. Ich habe in dieser herrlichen Stadt geheiratet, habe viele Freunde und Bekannte und sehe nicht den geringsten Grund hier wieder wegzuziehen.

 

Volker Brix

08.04.2020 / Volker Brix
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