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Ob Straßen- oder Bahnrennen muss noch geklärt werden

Optimistisch schaut Anna-Dorothea Heitzmann der bald beginnenden Saison entgegen.
Volker Brix

Mit Anna-Dorothea Heitzmann wächst ein vielversprechendes Radtalent heran.

Seit vielen Jahren glänzt der Thüringer Radsport Verband immer wieder mit jungen Talenten, die sich anschicken in die teilweise großen Fußtapfen der Etablierten, die neben großen Rennen auch olympische und Weltmeisterschaftsmedaillen gewonnen haben, zu treten. Gelegentlich kommen auch Radsportlerinnen und Radsportler aus anderen Bundesländern nach Thüringen, weil die hohe Qualität der hiesigen Trainer bundesweit bekannt ist. Eine dieser hoffnungsvollen Fahrerinnen ist Anna-Dorothea Heitzmann, die aus Lostau bei Magdeburg nach Erfurt kam.

Bereits mit sieben Jahren war Heitzmann beim Fernsehen von der Schinderei der Akteure bei der „Tour de France“ über schwere Strecken und den schwierigen Alpenpässen bei Temperaturen bis 38 Grad restlos fasziniert. „Ich brauchte damals eine sportliche Freizeitbeschäftigung und da meldeten mich meine Eltern beim RC Lostau an“, erinnerte sich die heute 20-Jährige an ihre radsportlichen Anfänge. Bereits in den jungen Altersklassen wurde sie mehrfache Landesmeisterin von Sachsen-Anhalt beim Straßenrennen und beim Einzelzeitfahren. Bei der U17 heimste sie bei der Deutschen Meisterschaft im Einzelzeitfahren in Genthin ihren ersten größeren Erfolg ein.

Im ersten Juniorinnenjahr wechselte Heitzmann dann zum RSC Turbine nach Erfurt, weil diese Stadt wohl nicht zu weit von ihrer Heimat entfernt liegt. Hier wohnt sie seitdem im Internat des Sportgymnasiums und trainierte unter Steffen Uslar, der früher selbst ein überragender „Renner“ war und auch die Gesamtwertung der leider nicht mehr existierenden Thüringen-Rundfahrt der Elite vor dem Gothaer Schloss gewann. Da ließen weitere Erfolge auch nicht lange auf sich warten. Auf der Radrennbahn in Dudenhofen gewann Heitzmann zusammen mit Lena Reißner, Friederike Stern und Jasmin Müller für Thüringen die Deutsche Meisterschaft der Bahnvierer. Deutsche Vizetitel holte sie im gleichen Jahr beim Straßenrennen und im Omnium (Mehrkampf) auf der Bahn. Dafür wurde Heitzmann für die Nationalmannschaft nominiert und nahm an der Junioren-Weltmeisterschaft in Innsbruck (Österreich) im Straßenrennen und dem Einzelzeitfahren teil. Im ersten U23-Jahr vor zwei Jahren qualifizierte sie sich für die U23-Europameisterschaft auf den Straßen vom niederländischen Alkmaar. Dazu absolvierte Heitzmann die schweren Rundfahrten durch die Niederlande mit sieben Etappen und durch Luxemburg über vier Tagesabschnitte. Viel Spaß hatte sie bei einem Dernyrennen, das sind mopedähnliche Schrittmachermaschinen mit 100cm, auf der 250m-Radrennbahn in Heidenau (Sachsen), was sie mit Schrittmacher Sven Lohse (Chemnitz) vor Lena Reißner und Vanessa Wolfram gewann. Im Vorjahr fielen coronabedingt viele Rennen aus. So gewann Heitzmann auf der Bahn in Oberhausen das Scratchrennen und wurde von Bundestrainer Andre Korff bei einem Etappenrenen über sieben Tage durch Frankreich, mit dem längsten Abschnitt mit 138 km getestet.

Und was soll die neue Saison für sie bringen: Zunächst ist das Talent mit dem Nationalteam zwei Wochen auf Mallorca und hofft dort auf etwa 1500 Trainingskilometer. Ihre größten Ziele sind, erst mal ein gutes Abitur und dann die Teilnahme an der U23 Straßen- und Bahneuropameisterschaft sowie mit ihrem Thüringer Team maxx-solar-Lindig bei der Bundesliga ganz vorn zu landen.

15.03.2021 / Volker Brix
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