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Auf der Überholspur

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Volker Brix

John Mandrysch verlor beim letzten Rennen sein Bundesliga-Spitzenreitertrikot.

Das war schon ein harter Schlag für den Erfurter John Mandrysch vom Thüringer Team P&S Metalltechnik. Als Spitzenreiter der Einzelwertung war er in das letzte Rennen der diesjährigen Rad-Bundesliga, die schwere Sauerland-Tour, gestartet und konnte auf dem sehr bergigen Kurs, trotz intensiver Teamunterstützung seine Führung in derEinzelwertung nicht verteidigen und wurde „nur“ Gesamtzweiter.


Mit zehn Jahren in der Klasse U11 hatte Mandrysch seinen Radlaufbahn beim RSC
Turbine unter den Trainern Jürgen Gempe und Jens-Uwe Richtzenhain begonnen. Dabei
tat er sich nicht leicht und freute sich in der U15 über einen 8. Gesamtplatz bei der TMP-
Tour über drei Tage rund um Waltershausen. Nach einem vierten Rang bei der Deutschen
Omnium-Meisterschaft auf der Bahn in Köln, wechselte er zum Stevens Juniorteam
Thüringen unter dem erfahrenen Trainer Michael Beckert. Nach guten Resultaten in Polen,
Oberösterreich und Belgien sowie einen Deutschen Vizetitel mit Robert Jägeler im
Madison auf der Bahn in Cottbus verließ Mandrysch Thüringen und wechselte zum MLP-
Team Bergstrasse. Als die Truppe aufgelöst wurde, fand er auch beim Team Leopard in
Luxemburg wenig Glück. „Ich hatte bis dahin mit der Teamwahl nie richtiges Glück“,
musste Mandrysch feststellen.
Mit dieser Saison kam Mandrysch in seine alte Heimat zurück und fand im Team P&S
Metalltechnik eine neue sportliche Herausforderung. Nach langen Gesprächen mit dem
Teamchef Lars Wackernagel, einst selbst ein erfolgreicher Straßenprofi, war er in der
Mannschaft voll integriert. So wurde der Saisonauftakt mit dem ersten Bundesligarennen
in Düren mit dem Doppelsieg durch Robert Jägeler vor Mandrysch ein gelungener Erfolg.
Danach brillierte Mandrysch mit einem beeindruckenden Spurtsieg aus einer
Zweierspitzengruppe bei der super schweren Erzgebirgsrundfahrt nach 160 Kilometern.
Auch bei der Deutschen Bergmeisterschaft in Linden (Rheinland-Pfalz) bewies er als
Zweiter seine große Klasse und übernahmen die Führung in der Bundesliga-
Einzelwertung. Danach feierte Mandrysch in Polen bei einem Eintagesrennen seinen
ersten internationalen Sieg. Bei Rund um Sebnitz als Vierter verteidigte er seine
Spitzenposition in der Gesamtwertung bis zum letzten Rennen im Sauerland. Mit gutem
Etappenplätzen bei der Kroatien-Rundfahrt ließ Mandrysch die Saison ausklingen.
Mandrysch ist ein Mensch, der weiß was er will. In der Saisonpause widmet er sich seinem
Fernstudium zum „Internationalen Management“, wobei er von zehn Semestern bereits die
Hälfte geschafft hat. Da er vom Verdienst als Profi der dritte Kategorie nicht leben kann,
plant Mandrysch künftig im Winter viel zu studieren und will sich im Sommer auf die Radrennen konzentrieren, schließlich hofft der 23-Jährige weiter aufzusteigen und ein "richtiger Profi" zu werden.
 
Volker Brix
 
Foto: John Mandrysch will sich als Vollblutrennfahrer etablieren.
23.10.2019 / Volker Brix
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