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Trixi Worrack beendete ihre erfolgreiche Radsportlaufbahn und wird Trainerin

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Volker Brix

Ob bei Straßenrennen, auf der Bahn oder im Cross, die Erfurterin Trixi Worrack stieg mit ihren vielen Siegen in 24 aktiven Jahren, davon 18 Jahre als Profi, zur erfolgreichsten deutschen Radrennfahrerin auf. Wir sprachen mit der 40-Jährigen:

Sie kommen aus dem Spreewald wo viel Radgefahren wird, gab dies den Ausschlag zum Beginn ihrer Radsport-Karriere?

Ich denke schon, das dies der Grund dazu war. Ich habe aber erst sehr spät mit 16 Jahren begonnen Radrennen zu fahren.

Wurde Ihnen mit Ihren frühen Siegen klar über welches Talent Sie verfügen?

Ich denke schon, das meine ersten Erfolge erstaunlich waren. Mit dem Gewinn der Junioren-Weltmeisterschaft im Einzelzeitfahren in Valkenburg und dem Europatitel im Straßenrennen der U23 im Bergamo habe ich erste Achtungszeichen gesetzt.

Wann und bei welchen Team wurden Sie Profi?

Das begann 2003 bei der Equipe Nürnberger Versicherungen, danach wechselte ich zu AA-Drink in die Niederlande, Specialized-Lululemon(USA), dem deutschen Team Canyon-sram und bis jetzt zu Trek-Segafredo(USA).

Sie waren fünfmal Mannschafts-Weltmeister auf der Straße mit Ihren Teams, welcher Titel war überraschend?

Das war fraglos 2018 in Innsbruck, weil wir in dieser Saison bis zum Titelrennen nichts gewonnen hatten.

Und Ihre WM-Silbermedaille im Einer-Straßenfahren?

Das war 2006 in Salzburg, wo ich der neuen Weltmeisterin Marianne Vos(Holland) im Spurt einer großen Gruppe knapp unterlag.

Auch mit Deutschen Meisterschaften habe Sie Ihre Vielfältigkeit bewiesen?

Ich gewann jeweils drei Titel im Straßenrennen und beim Einzelzeitfahren, einen Cross-Titel und einen beim Punktefahren auf der Bahn.

Sie haben auch Rundfahrten gewonnen. Welches sind die bekanntesten?

Das ist wohl die Tour de l, Aude über zehn Etappen durch Frankreich, die Toskana-Rundfahrt, die Gracia-Rundfahrt in Tschechien, die Katar-Rundfahrt und die Kalifornien-Tour.

Auch bei den „Klassikern“ hatten Sie sehr gute Erfolge?

Der bekannteste ist wohl der Frühjahrs-Klassiker Mailand-San Remo den ich gewann und auch auf Platz zwei bei der legendären Flandern-Rundfahrt bin ich ein wenig stolz.

Sie hatten auch einige Stürze, der schlimmste war wohl 2016?

Ja, das ist in Italien passiert. Mir musste eine Niere entfernt werden und ich befürchtete schon das Ende meiner Laufbahn. Dann kam ich schnell wieder auf die Beine und wurde für zu den Spielen in Rio de Janeiro nominiert.

Thema Olympische Spiele, auch da sind sie rekordverdächtig?

Das könnte sein. Ich war mit den Starts in Athen, Peking, London, Rio de Janeiro und Tokio fünfmal dabei.

Wie viel Rennen könnten Sie in Ihrer ungewöhnlich langen Laufbahn im In- und Ausland absolviert haben?

Das ist schwer zu sagen. Ich denke, dass ich etwa 1200 Starts auf allen fünf Kontinenten absolviert habe.

Und Ihr letztes Rennen?

Das war die England-Rundfahrt im Oktober. Da war ich wie in meinem letzten Rennjahr als Helferin dabei. Ich wollte mir in meinem letzten aktiven Jahr keinen Druck mehr machen und die Sache in Ruhe ausklingen lassen.

Nun sind Sie seit Anfang November Trainerin beim Thüringer Radsport Verband. Wenn trainieren Sie?

Ich bin für die Frauen verantwortlich. Dort mache ich Trainingspläne, kontrolliere das Training, fahre mit der Gruppe zu Bundesliga-Rennen und kleineren Rundfahrten.

Haben Sie auch Zeit zum Abtrainieren?

Ich werde gelegentlich meine Schützlinge beim Training auf dem Rad begleiten und gehen außerdem gern laufen.

Volker Brix

27.11.2021 / Volker Brix
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