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Sein liebster Gegner ist die Uhr

Philipp Gebhardt gehört zu den hoffnungsvollsten Radtalenten in Thüringen
Volker Brix

Radtalent Philipp Gebhardt fuhr einen Tag im Gelben Trikot

Seit sieben Jahren sitzt Philipp Gebhardt im Rennsattel. Als das Talent mit zehn Jahren zum ersten Male bei Radrennen startete hatte er so seinen eigentlich normalen Probleme. Schon beim Gewinn der Thüringer Landesmeisterschaft mit dem Bahnvierer des Sömmerda in der Klasse U13 bewies er seinen starke Form. Bei Straßenrennen viel es ihm schwer, im geschlossenen Feld zu fahren. „Ich hatte damals einfach Angst mit der Steuerei und Bremserei im Fahrerfeld und fuhr lieber Einzelzeitfahren“, erinnerte sich der heute 17-Jährige. Diese besondere Fähigkeit bewies er auch als Thüringer Landesmeister im Einzelzeitfahren der U15 in Magdala. Damit erfüllte Gebhardt die Landeskadernorm und wurde damit im Sportgymnasium Erfurt aufgenommen.

Mit dem Team Thüringen eroberte er  bei der internationalen Kids-Tour in Berlin als bester Thüringer der U17 den bemerkenswerten zehnten Platz in der Gesamtwertung. Im vergangenen Herbst wechselte Gebhardt im ersten Juniorenjahr(U19) in das Stevens Junior Team Thüringen. Vor kurzem schaffte er bei der Landskroun-Rundfahrt in Tschechien über vier Etappen sein wohl bemerkenswertestes Ergebnis. Nachdem die erste Etappe wegen eines Verkehrsunfalles abgebrochen wurde, gewann Gebhardt am zweiten Tage das Einzelzeitfahren über zehn Kilometer und schlüpfte damit in das Gelbe Trikot des Spitzenreiters. Allerdings  verlor er die Trophäe gleich wieder und war fast untröstlich. „Wenn Du Dich weiter so entwickelst, nehmen wir nächstes Jahr hier wieder teil und da wird es für Dich auch noch besser laufen“, tröstete ihn sein Trainer Michael Beckert.

Nach Abschluss der zehnten Klasse beginnt Gebhardt nun einen Ausbildung Beim Technischen Haus Service. „Dabei lässt sich gut der Beruf mit dem Sport verbinden“, blickt er voraus. Wenn Gebhardt in zwei Jahren in die U23 wechselt, peilt er jetzt schon einen Platz im Thüringer Profiteam P&S Metalltechnik unter Teamchef Lars Wackernagel, einem früheren erfolgreichen Profi an. „Bis dahin muss er sich vor allem an die längeren Distanzen und die härteren Rennabläufe gewöhnen, ein guter Zeitfahrer ist er allemal“, gab ihn Stephan Hauspurg, Stützpunktleiter des Bundes Deutscher Radfahrer(BDR) in Thüringen mit auf den Weg.

„Trotz Corona können die Kadersportler, zu denen Gebhardt gehört, weiter trainieren. Neben dem normalen Straßentraining gehört derzeit unter strenger Einhaltung der Hygieneregeln vor allem viel Krafttraining im Olympiastützpunkt Thüringen dazu. Leider wurden die Deutschen Meisterschaften im Omnium am 18./19. Dezember auf der 250m-Hallenbahn in Frankfurt/Oder abgesagt, so das wir nun keine aktuellen Wettkämpfe haben“, informierte Stephan Hauspurg, Stützpunktleiter in Thüringen des Bundes Deutscher Radfahrer(BDR) diese Zeitung.

10.11.2020 / Volker Brix
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