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Wie selten sich ein „Radsport-Tandem“ sieht - Schwerer Sturz zwingt Lisa Klein zur Pause

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Volker Brix

Für Lisa Klein liegt die Hauptwettkampfsaison für ihr Team Canyon SRAM bei den
Straßenrennen in den Sommermonaten. Schon als Jugendfahrerin eroberte die heute 21-
Jährige bei den Deutschen Bahnmeisterschaften die Meistertitel im Punktefahren und in
der Einerverfolgung. Dem folgte bei der Junioren-EM eine Silbermedaille im Punktefahren
und bei den U23-Kontinentalen Meisterschaften Silber in der Einzel- und
Mannschaftsverfolgung sowie Bronze beim Einzelzeitfahren auf der Straße. Als Deutsche
Meisterin in der Einzelverfolgung auf der Bahn und Dritte der Weltmeisterschaft im
Mannschaftszeitfahren auf der Straße schloss sie das Jahr 2016 ab. Im Vorjahr gelang ihr
in Chemnitz mit einem hauchdünnen Spurtsieg zur Deutsche Straßenmeisterin die
absoluten Sensation und dazu gewann sie auch noch die Nachwuchswertungen beim
Festival Elsy Jacobs in Luxemburg und der Ladies Tour of Norway.

Auch Maximilian Dörnbach, der unter Rennern nur „Max“ genannt wird, ist im Gegensatz
zu seiner Freundin nur im Kurzzeitbereich auf der Bahn abonniert und hat seine
wichtigsten Wettkämpfe im Winter. Bereits mit 16 Lenzen ließ er sein Talent als Deutscher
Jugendmeister im Sprint aufblitzen, den weitere sieben Nationale Titel folgten. Nach dem
Sieg bei der Junioren-Weltmeisterschaft im 1000m-Zeitfahren und Bronze im Teamsprint
folgten bis in die U23 sechs Europameistertrikots. Im vergangenen Jahr glänzte „Max“ als
Deutscher Meister über 1000m und im Teamsprint sowie einem Weltcup-Sieg im
Teamsprint im kolumbianischen Cali.
Große Ziele hat sie nach ihrem herausragenden dritten Platz beim belgischen
Frühjahrsklassiker Gent-Wevelgem. Bei der U23-Europameisterschaft peilt sie, nach
zweimal Bronze, den Titel an und will bei ihrer ersten Elite-Weltmeisterschaft in Österreich
im Einzel- und Mannschaftszeitfahren eine Medaille holen. Anders läuft es jetzt bei „Max“.
Nach einer weiteren Ausbildung bei der Bundeswehr beginnt der 22-Jährige mit dem
Kraftaufbautraining. Dann bestreitet er alle Rennen in Deutschland und will bei der EM in
Glasgow im Oktober über die 1000 Meter ganz vorn landen. Einen Monat später hofft
„Max“ beim Heim-Weltcup in Berlin wichtige Qualifikationspunkte einzufahren um in
seinen Spezialdisziplinen 1000m und Keirinsprint bei der Weltmeisterschaft dabei zu sein.
Die beiderseitigen hochkarätigen Pläne haben jetzt einen kräftigen Dämpfer zu
verkraften. Bei einer Trainingsfahrt wurde Lisa Klein und ihrer Freundin Vivian Maciej an
der Kreuzung Geratalstrasse/Dorstbornstrasse in Erfurt Bischleben von einem
entgegenkommenden Auto ohne zu Blinken beim Abbiegen die Vorfahrt genommen. Um
einen seitlichen Aufprall auf das Auto zu verhindern, krachten Rennerinnen in einen
Metallzaun. Dabei brach der amtierenden Deutschen Strasenmeisterin das rechte
Schlüsselbein, das nach einer Operation im Helios Klinikum mit einer Metallplatte
stabilisiert wurde. Nun braucht die Sportlerin erst einmal eine gute Woche Ruhe und muss
einige internationale Rennen absagen, ehe sie mit dem Training auf dem Laufband oder
dem Hometrainer beginnen kann.

17.05.2018 / Volker Brix
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