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Radprofi Konrad Geßner hat nach einem schweren Sturz seine Laufbahn beendet

Konrad Geßner
Volker Brix

Bereits in der Altersklasse U11 saß Konrad Geßner im Rennsattel und machte bereits in der U13 als Gesamtsieger der „Ostthüringen-Tour“ über drei Etappen im Raum Gera auf sich aufmerksam. In der U19 fuhr er im Thüringer Stevens Junior Team und gewann als Sieger der letzten Etappe auch den Gesamtsieg der „Cena Slovenska“ durch Slovenien. Vor allem profitierte Geßner bei den Zielankünften von seinen ausgeprägten Sprintqualitäten.

Nach dem ersten Männerjahr im Team Jenatec, wechselte er zum P&S-Team Thüringen unter Trainer Lars Wackernagel dem er viel zu verdanken hat, und gewann den „Westsachsenklassiker“ auf dem durch die Motorradrennen weltberühmten Sachsenring. 2016 wurde wohl die beste Saison von Geßner. Er gewann das UCI-Rennen der U23 „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt/M“, war Zweiter auf der letzten Etappe der „Tour de Berlin“, Deutscher U23-Vizemeister, Sieger des Bundesliagrennens in Düsseldorf und überraschender Sechster bei dem Massenspurt der Deutschen Straßenmeisterschaft in Erfurt unter anderem knapp hinter den Supersprintern Andre Greipel, der sich das Meistertrikot überstreifte, und Marcel Kittel.

Ein Jahr später wechselte Geßner zum deutschen Rad-Net Rose Team; wurde jeweils Zweiter der fünften Etappe der "Tour de Noemandie", einer Etappe der "Fleche du Sud" durch Luxemburg, einem UCI-Rennen in Polen und einer Etappe der "Tour de l´Avenir" in Frankreich. Mit einem vielversprechendem dritten Platz bei der "Tour of Antalia" in der Türkei startete er im Vorjahr für sein neues luxemburgisches Team Leopard Pro Cycling. Mitte März passierte dann der folgenschwere Massensturz bei der „Tour de Normadie“. Geßner flog über vor ihm auf der Straße liegende Fahrer, versuchte sich mit den Händen abzufangen und brach sich dabei beide Handwurzelknochen. Diese wurden zunächst geschient und später operiert. Insgesamt hatte er 14 Wochen Trainingsausfall und damit war die Saison auch gelaufen. Trotzdem trainierte er über  den Winter weiter. „Ich probiere es nochmal, damit ich nicht in ein, zwei Jahren Zweifel bekomme es nicht nochmal versucht zu haben und konzentriere mich komplett auf den Radsport“, war sein Plan. Nach dem Grundlagentraining kamen die ersten Rennen. Es rollte bei ihm schwer und dann ein bisschen besser, aber bis zum Sprung nach oben fehlte noch einiges. „Da ich keine nennenswerte Ergebnisse mehr schaffte, habe ich festgelegt meine Laufbahn zu beenden und meinen Vertrag in Luxemburg in beiderseitigen Einverständnis zum 31. August aufzulösen“, sagte der 23-Jährige dieser Zeitung. Immerhin kann Geßner bei 30 Siegen und 201 Platzierungen unter den ersten Fünfzehn auf eine recht erfolgreiche Laufbahn verweisen. Nach einem derzeitigen Praktikum beginnt der nunmehrige Ex-Rennfahrer an der Fachhochschule Erfurt ein duales Studium zum Bauingenieurwesen.

08.09.2019 / Volker Brix
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