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Ein Jahr in der Nationalmannschaft - aber kein internationaler Einsatz

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Volker Brix

Der Erfurter Yannik Niebergall will ein guter Straßen-Profi werden

Die Corona-Pandemie schlägt wahllos, leider auch im Sport, zu. Diese traurige Erfahrung musste Yannik Niebergall im Vorjahr bitter erfahren. Mit Klasseleistungen hatte er sich in die Nationalmannschaft des Bund Deutscher Radfahrers (BDR) der Junioren-Bahn-Ausdauer, das sind die Verfolger in Einzel- und Vierermannschaftszeitfahren, unter dem Erfurter Bundestrainer Tim Zühlke qualifiziert. Alle freudigen Erwartungen wurden leider enttäuscht: Wegen Corona wurden viele Wettbewerbe abgesagt und am Ende der Saison hatte es kein einziges internationales Rennen für die besten Bahn-Junioren gegeben.

Mit 14 Jahren fuhr Niebergall in der Werner-Seelenbinder-Straße bei einem „Fette Reifen“-Rennen, für nicht Organisierte, als Vierter seine „Renner-Premiere“. Danach bekam er vom RSC Turbine Erfurt eine Einladung zum Probetraining auf der Radrennbahn. In der U13 und U15 zeichnete sich bereits mit Top Ten Plätzen bei Straßenrennen und im Winter auf der 250m-Hallenpiste in Frankfurt/Oder beim Punkterennen und 2000m-Einzelverfolgung ab, dass Zeit- und Bergfahren ihm am besten liegen. Mit der U17 wechselte er in die neunte Klasse auf das Erfurter Sportgymnasium und feierte unter Trainer Andreas Wartenberg beim Sachsenringrennen und der TMP-Tour rund um Gotha mit tollen zweiten Plätzen im Einzelzeitfahren und der Gesamtwertung erste größere Erfolge. Es folgten zwei Deutsche Meistertitel mit Yannick Noah Andrä (Altenburg), Dominik Wolf (Gera) und dem Erfurter Oliver Schneider mit dem Bahnvierer in Dudenhofen. Mit dem Straßenvierer holte Niebergall zusammen mit Erik Rauch (Erfurt), Andrä und Wolf in Genthin auch den Straßentitel im Vierer. In die U19 gewechselt wurde er Gesamtachter bei der „Internationalen Cottbuser Etappenfahrt“ und holte denselben Rang bei der Deutschen Meisterschaft im Einzelzeitfahren. Dazu kam die DM-Silbermedaille für Thüringen mit dem Bahnvierer mit Niebergall, Axel Borgwald (Erfurt), Paul Groch (Sömmerda) und Wolf im Berliner Velodrom. Mit dem Titel des Thüringer Bergmeisters, Rang vier bei der Berg-DM und dem DM-Titel mit dem Straßenvierer zusammen mit Philipp Gebhardt (Sömmerda), Leo Zierenner und Kevin Genzmer (beide Erfurt) in Genthin und mit Rang neun in der BDR-Jahreswertung verabschiedete sich Niebergall in die Männerklasse.

Für die nun beginnende neue Saison hatte er sich bei mehreren Teams beworben. „Ich war über die Zusage vom Thüringer Continental-Team P&S Metalltechnik (3. Profiliga) sehr glücklich, als ich vom Chef Lars Wackernagel, der früher selbst ein erfolgreicher Profi war und zu einem vielseitigen Organisator und Trainer gereift ist, die Information bekam“, sah der 19-Jährige ein erstes Ziel erreicht. Nach einem Trainingslager in Kroatien mit 1500 Kilometern hat Niebergall, der 1,76 Meter groß ist und 63 Kilo wiegt, dort bei seinem ersten Männerrennen die taktischen Aufgaben für sein Team sehr gut erfüllt. Und wie beginnt nun die deutsche Saison: „Das ist schwer zu sagen, nach vielen Absagen wie „Rund um Köln“ oder dem Bundesligarennen in Duisburg, hoffen wir im Frühjahr auf den „Sachsenring“ und die „Erzgebirgs-Rundfahrt“, blickt der junge Profi voraus.

17.05.2021 / Volker Brix
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